Giftköder – Gefahr oder Panikmache?!

Unser Hunde-Tipp im April

Nachdem sich die Berichte über vergiftete Hunde in letzter Zeit stark vermehrt haben, haben wir uns dazu entschlossen dieses so emotionale Thema aufzugreifen und wollen ein bisschen aufklären.

Grundsätzlich kann man sagen, dass es dazu kommen kann, dass Hunde auf ihren Spaziergängen oder auch zu Hause giftige Stoffe aufnehmen und in schlimmeren Fällen mit Vergiftungserscheinungen (u.a. Unruhe, Erbrechen, Durchfall, Blut im Urin, Krämpfe/Zittern, Lähmungserscheinungen, Apathie) vom Tierarzt behandelt werden müssen.

Dabei ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass nicht alle giftigen Stoffe absichtlich ausgelegte Giftköder sind, die Hunden schaden sollen. Oftmals werden auch Felder, Wiesen und Pflanzen mit Schädlingsbekämpfern (Schneckenkorn, Rattengift) behandelt, die auch für unsere Hunde giftig sind und daher nicht aus Versehen aufgenommen werden sollten. Da hilft es bereits bewirtschaftete Felder und angelegte Beete auf der Gassirunde zu meiden. Außerdem sollte man aufpassen, dass Hunde nicht in dichte Sträucher laufen, die für uns selbst nicht einsehbar sind.

Aufmerksamkeitstraining, selbst vorbereitete Suchspiele oder auch kleine Tricks und Kommandos während den Spaziergängen können eure Hunde davon ablenken überhaupt auf die Idee zu kommen auf Schnüffelkurs zu gehen und ggf. mit Gift versetzte Leckereien zu entdecken. Bei Hunden, die einen starken Fokus darauf haben ihrer Nase zu folgen kann auch ein gut angepasster Maulkorb eine Lösung sein (bitte nur im Notfall).
Sollte man dennoch in die Situation kommen, dass man das Gefühl hat der Hund hat etwas Giftiges aufgenommen, bitte unbedingt falls möglich eine Probe des Stoffes einpacken und ab zum Tierarzt.
Sofern man Kohletabletten dabei hat können diese bereits eine Erste-Hilfe-Maßnahme sein, da Kohle Giftstoffe im Magen bindet. Dazu am besten beim nächsten Tierarztbesuch den eigenen Tierarzt fragen, welche Menge er davon verabreichen würde.

Es werden jedoch auch schnell jede Menge Gerüchte verbreitet und dies geht übers Internet etc. heutzutage sehr schnell. Auch Zeitung und Radio nehmen gerne dramatische Informationen entgegen ohne diese genau zu prüfen.
Dies kann dazu führen, das Hunde ohne ersichtlichen Grund nur noch an der Leine geführt werden, Maulkörbe tragen oder die Besitzer sofort Panik bekommen, wenn der Hund irgendetwas von der Straße aufnimmt.

Um sicher zu gehen, raten wir bei jeder Giftköderinformation, sich an die direkte Stelle zu wenden (dies ist häufig die Polizei) oder zurück zu verfolgen, woher die Information stammt.

Grundsätzlich gilt: Neben den genannten Vorsichtsmaßnahmen, die man recht problemlos treffen kann, sollte man sich und seinem Hund nicht die Freude an ausgedehnten Spaziergängen nehmen lassen. Leider gibt es keine Garantie dafür jegliche Art der Gefahr im Leben zu umgehen. Und ist es nicht genau diese Angst, die erzeugt werden soll?