Wasserspritze und Hunde – Erschrecken als Abbruchsignal

Unser aktueller Hunde-Tipp

Wasserpistolen und co. verstören den Hund, dennoch werden sie in vielen Hundeschulen und Hunde TV Shows gerne als „harmloses“ Abbruchsignal eingesetzt. Es gibt bessere Alternativen!

Manchmal ist man einfach verzweifelt.

Der Hund frisst alles von der Straße, er hört nicht auf zu bellen, jagt Radfahrer oder Jogger oder knurrt andere Hunde an. Diese Liste könnte grenzenlos fortgeführt werden. Setzen wir jetzt zum „Abbrechen“ dieses unerwünschten Verhaltens eine Schütteldose oder die „beliebte“ Wasserspritze ein um ein Symptom abzubrechen, passiert folgendes:

Der Hund erschrickt.

Der Hund kann den Schreck nicht zuordnen

Allerdings kann er diesen Schreck nicht zuordnen; was zur Folge hat, dass er den Schreck, mit dem was er sieht, hört oder riecht, verknüpft. Äußerlich stoppt er vielleicht sein Verhalten aber, was passiert denn wirklich?

Durch eine Fehlverknüpfung bekommt der Hund jetzt Angst oder wird wütend auf das, was er verknüpft. Er traut sich aber nicht, diese Wut heraus zu lassen, da er den Reiz der den Schreck ausgelöst hat, nicht einschätzen kann. Er weiß nicht warum/wann und woher dieser Reiz kam.

Diese angestaute Wut oder Angst verstört den Hund und macht ihn unsicher und muss irgendwo wieder raus.

Wenn wir die Ursache nicht kennen, und nur ein Symptom unterdrücken, schließen wir ein Ventil, und es öffnet sich immer ein anderes.

Wenn wir sagen, ach der Hund erschrickt doch nur, sollten wir uns in Erinnerung bringen, was ein Schreck für uns bedeutet.

Ein Selbstversuch

Stell dir einfach vor, du gehst in den Keller, plötzlich geht das Licht aus und du fühlst eine Hand auf deiner Schulter, obwohl niemand im Keller ist. Das Licht geht wieder an aber du siehst niemanden.

Und?

Wie fühlt sich das an?

Würdest du diesen Schreck mit deinem Verhalten verknüpfen?

Ist dir bewusst, dass das Licht ausging und die Hand dich erschreckt hat, weil du in dem Moment nach links geschaut hast?

Oder hättest du jetzt eher Probleme mit dem Keller oder den Dingen, die du in dem Moment erlebt hättest?

Wir hören immer wieder Sätze wie: „Ja, das habe ich schon mal bei meinem Hund eingesetzt, aber nur einmal, das ist doch nicht schlimm“ oder „das hat ihn gar nicht beeindruckt“.

Wir fragen euch: Wie oft muss ich so ein Kellererlebnis haben, um es als schlimm zu empfinden?

Eigentlich ist es doch ganz logisch.

Keine erschreckenden Trainingsmethoden – aus Respekt vor dem Hund

Wir rufen ganz laut dazu auf, solche aversiven Trainingsmethoden nicht einzusetzen – auch nicht mal auszuprobieren! Für jedes unerwünschte Symptom gibt es einen Grund – immer!

Der Hund macht aus seiner Sicht nichts, was in seiner Welt keinen Sinn macht. Wir können mit solchen Trainingsmethoden nie etwas verbessern nur verschlimmern.

Schauen wir uns also die Ursache dieses Verhaltens an und lenken ein Verhalten positiv um. Wir geben dem Hund einen Grund, sich selber für ein für ihn lohnenswerteres Verhalten zu entscheiden.

Soviel Respekt und Verständnis hat er verdient.

Wir haben auf dem Gebiet jahrelange Erfahrung und helfen euch gerne!